Es ist gut dreieinhalb Jahre her, seit an der Glastür im Erdgeschoss des Klinikums „Zentrale Notaufnahme“ steht. Im November 2020 ging auf dem ehemaligen Flur der Chirurgischen Ambulanz das Herzstück der neuen Klinik für Akut- und Notfallmedizin in Betrieb. Die Idee: Alle Notfälle, egal ob chirurgisch oder internistisch, sollen von einem Team versorgt werden. Vorher wurden die Notfallpatienten getrennt behandelt.

11 Millionen Euro veranschlagt

Seit Dienstag ist klar, dass das Klinikum Friedrichshafen den Umbau und die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Haus angehen kann. Wie das Sozialministerium mitteilt, hat die Landesregierung das Jahreskrankenhausbauprogramm 2024 beschlossen. Zu den zwölf Baumaßnahmen, die das Land fördert, gehört die ZNA. Die Kosten sind mit 11 Millionen Euro beziffert. Wie viel davon das Land bezahlt, steht noch nicht fest.

Umbaupläne seit fünf Jahren

Eigentlich sollte spätestens Mitte 2021 mit dem großen Umbau begonnen werden. Doch hausintern wurde offenbar lange nach einer Lösung gesucht, die räumlich und auch finanziell passt. Das Klinikum Friedrichshafen steckt seit Jahren tief in den roten Zahlen. Nach Angaben des Sozialministeriums lag zwar schon seit 2020 ein Antrag für das Projekt vor. Der entsprach aber nicht den Förderkriterien des Landes und wurde deshalb immer wieder zurückgestellt.

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Welche Anforderungen es baulich für die Zentrale Notaufnahme gibt, hatte Klinikum-Geschäftsführer Franz Klöckner mehrfach erklärt. Mittelfristig brauche das Haus einen zweiten sogenannten Schockraum, um zwei Schwerverletzte nach ihrer Einlieferung gleichzeitig versorgen zu können. Außerdem brauche es Platz für einen Computertomografen (CT) in den Räumen der Notaufnahme, was heute medizinischer Standard sei.

Land fördert zwölf Klinik-Projekte

„Mit der Förderung setzen wir ein starkes Signal für Friedrichshafen und die medizinische Versorgung im ländlichen Raum“, teilt der grüne Landtagsabgeordnete aus dem Bodenseekreis, Martin Hahn, mit. Das Jahreskrankenhausbauprogramm 2024 sieht landesweit Fördermittel von 248 Millionen Euro für insgesamt zwölf Baumaßnahmen und drei Planungsraten vor. Im Doppelhaushalt 2023/24 stellt das Land insgesamt 910 Millionen Euro für die Krankenhäuser im Land bereit.