Der Klimaexperte Andreas Jung ist auf dem CDU-Parteitag in seinem Amt als Vizevorsitzender bestätigt worden. Der Konstanzer Bundestagsabgeordnete erhielt am Montagabend 760 Stimmen – ein Ergebnis im Mittelfeld.

Jung, der auf der Insel Reichenau lebt, ist Klima-Experte in seiner Fraktion und zeichnet maßgeblich für das Nachhaltigkeitskapitel im neuen Grundsatzprogramm verantwortlich. Die Christdemokraten wollen darin beides erreichen: den Schutz des Klimas und den der Wirtschaft. Klimaschutz, so Jung gegenüber dem SÜDKURIER, sei „eine echte Herzensangelegenheit“ für die CDU. Deshalb widme die Partei dem Thema so viel Raum im Programm.

„Es geht um die Zukunft der Kinder“

Darin heißt es: „Wir verstehen Nachhaltigkeit umfassend.“ Was das konkret heißt, erklärt der 48-Jährige so: „Es geht um die Zukunft unserer Kinder. Klimaschutz ist deshalb herausragend wichtig. Wir müssen das aber unbedingt so hinbekommen, dass die Industrie investiert und nicht abwandert, dass die Wirtschaft, das Handwerk, der Mittelstand, die Landwirtschaft sich entfalten können. Wir wollen Stadt und Land mitnehmen, niemand darf überfordert werden. Denn wenn die Akzeptanz schwindet, wird es keinen Klimaschutz geben.“

Im CDU-Programm heißt es auch: „Deutschland kann zurzeit nicht auf die Option Kernkraft verzichten.“ Die Partei wolle offen bleiben für Kernfusionsforschung und Kernkraftwerke der Zukunft, erläutert Jung, die gebe es zwar noch nirgends – aber Forscher erhofften sich, Risiken massiv zu reduzieren und Atommüll zu vermeiden.