Bräunlingen (pm/rob) Zu welchem Ereignis im Baaremer Städtedreieck brandet wohl die breiteste Besucherflut? Zwei Attraktionen im Jahreskalender teilen sich den Spitzenplatz: Der traditionsreiche Klassiker des Reitturniers im Donaueschinger Schlosspark. Und das vielleicht nicht unbedingt favorisierte Straßenkunst-Spektakel in den Bräunlinger Altstadt-Gassen, das alle zwei Jahre seit 1988 in den besten Auflagen bis zu 50.000 Menschen lockte. Am letzten August-Wochenende findet dort die 18. Auflage statt. Schon jetzt laufen die Planungen auf Hochtouren und skizzieren das Format, das an vielen Stellen eine Optimierung von Programm-Qualität und Besucher-Komfort verspricht.

Das augenfälligste Novum ist ein neues Logo. Der Dögginger Grafiker Alexander Bock hat es entworfen. Damit blättert die antiquierte Skizze der Cego-Figur „Stieß“ ab, wird durch den zweifach dividierten Schriftzug „Straßen-musik-sonntag“ ersetzt. Modernisiert wurde auch das Programm-Konzept. Derzeit laufen die Verpflichtungen von etwa 40 Akteuren durch die Leiterin des städtischen Tourismusbüros, Maren Ott. Seit Sommer 2023 schon haben die beiden Ideengeber und Gründer der Großveranstaltung, der frühere Leiter der SÜDKURIER-Redaktion, Wolfgang Losert, und der Bräunlinger Ex-Bürgermeister Jürgen Guse als Talent-Scouts in Deutschland und der Schweiz Künstler zum Gastspiel in Bräunlingen aufgefädelt. Vielfältiger, bunter und fokussiert auf alle Altersgruppen und Geschmäcker soll es auf den 16 Podien und auf der großen Hauptbühne vor dem Rathaus werden. Schon sind Künstler – Musikanten und Gaukler – verpflichtet; diesmal kommen sie vielfach nicht nur mit Gitarre oder Vokal-Talent angereist, sondern auch oft mit allerhand anderem Instrumentarium und in mehrköpfigem, orchestralem Format.

Sogar das Beste, das die Kleinkunst-Szene des ganzen Landes zu bieten hat, wird in das Zähringerstädtchen anreisen. Denn seit 2012 ist der Stuttgarter Glücksspielveranstalter „Lotto Baden-Württemberg“ mit dem Straßenmusiksonntag verbunden und schickt neben den aktuellen Kleinkunstpreisträgern im Landesentscheid auch Vorjahres-Gewinner auf die Bühne vor dem Rathaus. Flankiert werden die Aktions-Podien überall auch mit einer Fülle kunstgewerblicher Angebote und Marktständen, laden zum Betrachten der Vorführungen und freilich zum Kauf ein.

Wie immer seit 1988 wird es beim 18. Straßenmusiksonntag keine Eintrittsgeld-Schranke geben. Stattdessen bieten die Veranstalter für Interessierte wieder einen Sammler-Button zum Preis von vier Euro an. Diese Einnahmen, Sponsoren, die Mitwirkung vieler Vereine, die sich schon am Vorabend ins Zeug legen, und eine fünfstellige Summe aus der Stadtkasse sorgen dafür, dass Bräunlingens Gäste wieder eines der größten Straßenmusik-Festivals erleben können.