Hilft es wirklich, auf die Dose zu klopfen? Schäumt das Getränk dann wirklich nicht? Diese Frage haben sich sogar schon Wissenschaftler gestellt. Also: Was ist dran an diesem Mythos?

Kein Getränkeverlust


Dänische Forscher haben das an über 1000 Dosen Bier getestet. Sie haben geschüttelte und nicht-geschüttelte Dosen immer an der gleichen Stellen abgeklopft. Danach haben sie den Getränkeverlust verglichen. Das Ergebnis: Es machte keinen Unterschied. Aber: Einige Experten behaupten, dass es doch hilft, wenn man es richtig macht. Was stimmt denn nun?

Aber von vorne: Wieso schäumt mein Getränk überhaupt, wenn ich es schüttle und dann öffne? In Dosen bleibt die Kohlensäure in Getränken, weil sich beide durch den Druck in einem Gleichgewicht befinden. Wird durch schütteln Energie hinzugefügt, löst sich die Kohlensäure in kleinen Bläschen vom Getränk. Beim Öffnen einer Dose steigen die Bläschen nach oben und sprudeln das Getränk mit aus der Dose.

Dose rundherum abklopfen


Wie geht es denn dann richtig? Wir haben den Physiker Bernd-Uwe Runge von der Uni Konstanz gefragt. Er ist überzeugt, dass ein Trick helfen kann. Wenn man die Dose an mehr als nur an einer Stelle abklopft, soll das Getränk nicht schäumen. Runge empfiehlt den ganzen Rand der Dose, also rundherum und von oben nach unten kräftig abzuklopfen. Die Bläschen, die sich beim Schütteln bilden, würden sich nämlich an dem rauen Rand von Dosen und Plastikflaschen absetzen. Klopft man den Rand ab, lösen sie sich und steigen bereits vor dem Öffnen nach oben. So würden weniger Blasen erst beim Öffnen aufsteigen und das Sprudeln wird weniger.
Eines hilft aber auf jeden Fall und da sind sich Experten einig: Die Dose an die Seite stellen und warten.

Mythen-Check! Hilft es vor dem Trinken auf die Dose zu klopfen? Video: Sebastian Ridder