Im Bodensee-Stadion hat die größte Konstanzer Musikveranstaltung des Jahres begonnen: Innerhalb von Minuten füllte sich der Raum vor den Bühnen, als die ersten Künstlerinnen ihre Auftritte starten.

Zur siebten Auflage des einst im Wald bei der Universität gestarteten Campus-Festivals erwarteten die Veranstalter Dieter Bös und Xhavit Hyseni „über 20.000 Besucher“, wie sie dem SÜDKURIER sagten. Für den Samstag mit den Auftritten von 01099, Lea, Esther Graf, Dobel, Blumengarten, der Südwestdeutschen Philharmonie und vielen anderen gibt es noch Tageskarten am Einlass.

Zum Festival-Auftakt bildeten sich am Einlass Schlangen, aber ein großes Aufgebot von Sicherheitskräften sorgte für einen geordneten und raschen Fortschritt.

Die ersten Besucher kommen zum Campus-Festival Video: Rau, Jörg-Peter

Am ersten warmen bis heißen Frühlingsnachmittag seit langen waren auch die Zapfstellen für kostenloses Trinkwasser dicht umlagert. Eigene Getränke durften die Besucher nicht mit auf das Gelände mitnehmen. Viele von ihnen hatten schon auf dem Weg zum Festival oder vor dem Besuch gefeiert, zum Beispiel im Herosé-Park. Auch auf dem Gelände rund um das Bodensee-Stadion waren zahlreiche junge Leute zu sehen.

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Zu denen, die gleich zu Festivalbeginn aufs Gelände strömen, gehören Jule Lückfeld und Heidrun Steigerwald, 18 und 19 Jahre alt. Sie freuen sich am ersten Tag besonders auf den Auftritt der Band Kaffkiez, sagen sie. Lorena Falcone (18) und Janis Grüter (23) sind auch früh dran, aber für sie ist der Höhepunkt am Samstag, wie sie verraten: Die noch junge Band Badchieff habe es ihnen besonders angetan.

Lorena Falcone (18) und Janis Grüter gehören zu den ersten Besuchern.
Lorena Falcone (18) und Janis Grüter gehören zu den ersten Besuchern. | Bild: Barbara Manhart

Die beiden Männer, die sich im üblichen Festival-Du einfach als Hannes und Matze vorstellen, müssen sich nicht so lange gedulden: Il Civetto gehört zu ihren Favoriten, eine Indie-Rock-Band mit einem großartigen Saxofonisten als besonderem Markenzeichen.

Hannes (29) und Matze (36) freuen sich besondere auf die Band Il Civetto.
Hannes (29) und Matze (36) freuen sich besondere auf die Band Il Civetto. | Bild: Barbara Manhart

Die Berliner Künstlerin Anaïs eröffnete die Hauptbühne, nachdem zuvor Kili aus Konstanz auf der die erstmals ins Stadionrund verlegte Atlantis-Bühne den Auftakt gemacht hatte. Tausende Arme gingen in die Höhe, als die Sängerin und ihre Band zum Tanzen aufgefordert hatte.

Frühling, Feiern, Festival: Schon am Freitagnachmittag ist das Bodensee-Stadion gut gefüllt.
Frühling, Feiern, Festival: Schon am Freitagnachmittag ist das Bodensee-Stadion gut gefüllt. | Bild: Hanser, Oliver

Für sie wie für viele andere Künstler war der Auftritt der Auftakt in die diesjährige Festival-Saison. Nach zehnstündiger Anreise sei sie begeistert von Konstanz, sagte Anaïs in den Jubel der Zuhörer hinein.

Als erste Höhepunkte im Programm wurden die Bands Il Civetto und Becks gefeiert, bevor der Sänger Mayberg – vor einem Jahr beim Campus-Festival noch auf der kleinen Nebenbühne – die dicht gedrängten Reihen vor der riesigen Charivari-Bühne zum Tanzen und Mitsingen brachte.

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Später am Abend wurde unter anderem noch der Rapper Pashanim, Juju, Ikkimel sowie die Nullerjahre-Band Juli („Die perfekte Welle“) erwartet. Zu Zwischenfällen kam es zunächst nicht, die Stimmung war auffallend friedlich und freundlich.

Das Campus-Festival im Konstanzer Stadion kann beginnen Video: Rau, Jörg-Peter

Die Band Kaffkiez, die mit ihrem Ursprung im bayerischen Rosenheim spielt, füllte als erste die drei aus Sicherheitsgründen mit Gittern abgegrenzten Ringe vor der Bühne komplett. Zeitweise tanzten die Zuhörer wild und nahmen damit die Ansage von Leadsänger Johannes Eisner auf: „Hallo Konstanz“, hießt es in einer Art Bahnhofs-Ansage, „unsere Endstation ist Ekstase.“

Ein früher Höhepunkt für tausende begeisterte Besucher: Die Band Kaffkiez auf der Charivari genannten Hauptbühne des Campus-Festivals.
Ein früher Höhepunkt für tausende begeisterte Besucher: Die Band Kaffkiez auf der Charivari genannten Hauptbühne des Campus-Festivals. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Bis zum Abend füllte sich das Stadion immer weiter, und vor den Bühnen bildeten sich dichte Menschentrauben. Mit einer automatischen Zähleinrichtung und großem Personaleinsatz sorgten die Veranstalter dafür, dass die einzelnen Bereiche geschlossen wurde, bevor sie überfüllt waren. Durch die Anordnung der beiden größten Bühnen im Stadion selbst konnten sich die Besucher im Zweifelsfall einfach um 90 Grad drehen und Non-Stop-Konzertspaß erleben.

Auf einer der zwei größten Bühnen ist immer was los: Langweilig wird es den Besuchern des Campus-Festivals nicht.
Auf einer der zwei größten Bühnen ist immer was los: Langweilig wird es den Besuchern des Campus-Festivals nicht. | Bild: Barbara Manhart