Es kann beim Gloria nicht anders sein: Ein Jubiläum muss mit einer großen Musical-Gala begangen werden. Und so ist es auch zu Beginn der 50. Spielzeit der Aboreihe im Gloria-Theater, auf die mit den besten Musicalhits aller Zeiten angestoßen wird.

Das „Musical Karussell“ dreht sich am 20. Oktober

Natürlich ist da „Cats“ dabei, der „König der Löwen“, „Phantom der Oper“, „West Side Story“, aber auch die Songs aus den eigenen Musicalproduktionen wie „Bikini Skandal“, „Tommy Tailors Traumfabrik“ und „Happy Landing“. Das „Musical Karussell“ mit dem großen Gloria-Ensemble, Live-Band und temperamentvollen Choreografien wird sich am 20. Oktober drehen.

Angefangen hat die städtische Abo-Reihe 1973 als „BZ-Theaterring“ und wurde für die Abonnenten zu einem Markenzeichen für gute Unterhaltung, vor allem Oper, Operette und klassisches Ballett. Auf welchem Niveau die Reihe gleich angesiedelt war, zeigt, dass die erste Veranstaltung mit der komischen Oper „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing eine Aufführung der Städtischen Bühnen Freiburg war. Fast 15 Jahre lang, von 2000 bis zur Saison 2014/15, war Kulturreferentin Christine Stanzel für das Programm verantwortlich.

Mit Szenen aus Musical-Erfolgen ist die Eigenproduktion „Musical Karussell“ des Gloria-Theaters gespickt.
Mit Szenen aus Musical-Erfolgen ist die Eigenproduktion „Musical Karussell“ des Gloria-Theaters gespickt. | Bild: Jürgen Scharf

Ihr Anliegen war es, die Reihe so vielfältig wie möglich aufzustellen. Ab und zu stand auch Musical auf dem Spielplan, und, eher selten, ein Schauspiel. Das traf den Geschmack des Abopublikums. Die Abozahlen stiegen, es gab 99 Prozent Auslastung und durchwegs ausverkaufte Vorstellungen. Überlegungen, die Reihe in den Kursaal zu verlegen, wurden nie realisiert. Der Theaterring blieb im nostalgischen Gloria-Kinogebäude.

Weniger Verdi und Puccini, mehr Shows, Musicals und Comedy

Mit der Spielzeit 2015 übernahmen Jochen Frank Schmidt und Alexander Dieterle die Aboreihe und managen sie seither in Eigenregie. In einer Saison liefen sogar zwei Reihen parallel, alle Aufführungen wurden doppelt gegeben, so groß war die Nachfrage. „Wir sind stolz, dass wir so ein treues Publikum haben“, sagt Intendant Jochen Frank Schmidt.

Die Gloria-Betreiber haben dem Theaterring inzwischen eine etwas andere, jüngere Ausrichtung gegeben. Weniger Verdi und Puccini, weniger Lehár, Johann Strauß und Tschaikowsky-Ballettklassiker, dafür mehr Shows, Musicals, moderne Tanzstücke, Sprechtheater, Comedy und Kabarett. Auch im 50.¦Zyklus spiegelt sich dieser Trend.

Das „Musical Karussell“ von Jochen Frank Schmidt (links) und Alexander Dieterle dreht sich zum Auftakt der 50. Saison des Theaterrings ...
Das „Musical Karussell“ von Jochen Frank Schmidt (links) und Alexander Dieterle dreht sich zum Auftakt der 50. Saison des Theaterrings im Gloria. | Bild: Gloria-Theater

Beim „Musical Karussell“ zum Auftakt „werden wir auch in Sachen Bühnenbild und Kostümen groß auffahren“, beschreibt Intendant Schmidt die Show, mit der am 20. Oktober die Jubiläumssaison losgeht. Neben dieser aufwändigen Eigenproduktion, für die das Gloria weithin sichtbar an der Hausfassade wirbt, sind vier weitere Veranstaltungen im Abo-Angebot: Schauspiel, Tanz, Popmusik und Gesang.

Tanz und Klassik treffen bei „Free Vivaldi“ aufeinander (8. November). „Ich habe es gesehen und war begeistert“, sagt Schmidt über diese Mischung aus virtuosem Geigenspiel, modernen Klängen und Tanzperformance, die von klassischem Ballett bis zu akrobatischem Break Dance, HipHop und Street Dance reicht.

Geigenkunst und Break Dance treffen beim „Musical Karussell“ in der Show „Free Vivaldi“ aufeinander.
Geigenkunst und Break Dance treffen beim „Musical Karussell“ in der Show „Free Vivaldi“ aufeinander. | Bild: Wolfgang Meutsch

Ein „Remake“ der legendären Pilzköpfe aus Liverpool steht beim Auftritt der Beatles-Tribute-Band „Help!“ an (22. Januar 2025). Die Musiker ähneln nicht nur optisch den „Fab Four“ der Popgeschichte, sondern haben auch deren Songs und Sound perfekt drauf. Außerdem erzählen sie Geschichten über das „Popwunder“ Beatles.

Moderne Schauspiele nach literarischen oder filmischen Vorlagen kommen gut an

Die Erfahrung hat gezeigt, dass moderne Schauspiele nach literarischen oder filmischen Vorlagen gut ankommen. Dieses Mal haben die Gloria-Macher das Theaterstück „Das perfekte Geheimnis“ nach dem gleichnamigen Kinoerfolg ausgesucht, der auch im Gloria-Kino lief (11.¦März 2025). Nach Worten von Schmidt hat der Film für viele Lacher gesorgt. „Wir freuen uns, dass er jetzt live auf die Bühne kommt“.

Für das große Finale konnten die „12¦Tenors“ gewonnen werden (1.¦Mai 2025). Seit Jahren schon wolle man diese Show zeigen, nun habe es endlich geklappt, freuen sich die Veranstalter. Eine internationale Top-Besetzung mit zwölf Tenören, begleitet von einer Live-Band, bringt Arien, Balladen, Rock- und Popsongs in raffinierter Orchestrierung und Lichtshow auf die Bühne. „Jeder einzelne der Jungs ist für sich schon ein Ereignis, aber zusammen liefern sie eine spektakuläre Show“, kündigt der Gloria-Intendant an.